„Oma kann nicht mehr, mein Schatz!“ Waren Sie auch schon einmal in dieser Situation? Keine Sorge: Damit sind Sie nicht allein! Wir haben Großeltern befragt, wie sie damit umgehen, wenn das Toben und Spielen oder einfach die reine Geräuschkulisse zu viel für Oma und Opa werden. Hier kommen die hilfreichen Tipps!
Enkelkinder geben uns so unglaublich viel, und jeder Moment mit ihnen ist wundervoll! Doch manchmal werden das Tempo und die Lautstärke der kleinen Energiebündel einfach zu anstrengend für Oma oder Opa. Kein Grund sich schlecht zu fühlen! Denn dieses Gefühl ist vollkommen normal.
Auch Oma Sabine kennt es. Auf unserer Facebook-Seite schreibt sie: „Ich bin seit 11 Jahren dauerhaft eingespannt. Ich liebe jedes meiner Enkelkinder sehr, aber ich merke, ich brauche ab und zu meine Ruhe. Wenn alle drei Enkelkinder ihre Bedürfnisse haben und ich jedem das gebe, was es braucht – dann bin ich manchmal schon ziemlich fertig.“
Zu anstrengend? Ablenkung hilft!
Oma Sonja kennt das Gefühl auch. Und gibt direkt hilfreiche Tipps zum „Ablenken“ der Enkelchen: „Dann versuche ich es mit einem Brettspiel oder Lego Duplo, und schon ist mein Schatz abgelenkt. Diese Woche bin ich einfach mit ihr und der Baby Born im Puppenwagen spazieren gegangen. Das hat ihr gefallen!“
Aufs Ablenken setzt auch Oma Angelika – und verrät ihren besten Tipp: „Meine Geheimwaffe ist eine große Bastelkiste, da ist alles drin von Klebebildern bis zu gespülten Joghurtbechern.“ Eine prima Idee, damit sich die Enkelchen allein beschäftigen können, wenn Oma mal eine Pause braucht.
Auch Oma hat Bedürfnisse!
„Dieses Thema hat auch was mit dem Alter der Oma zu tun“, gibt Oma Bianca zu bedenken. „Als mein erstes Enkelkind geboren wurde, war ich 56 Jahre. Da war alles leicht für mich, ich war jung und berufstätig, ich war nie erschöpft. Aber jetzt bin ich 72. Mein jüngstes Enkelkind ist sechs.“
Biancas Tipp? Mit den Enkeln reden! „Egal mit welchem Enkel ich zusammen war, wenn ich gesagt habe, ich bin so müde und muss ein kurzes Schläfchen machen, waren sie ganz lieb. Wenn ich Glück hatte, dann konnte ich sogar eine halbe Stunde schlafen.“ Und Bianca erklärt auch: „Ich finde es wichtig, die Kinder in die Bedürfnisse der Erwachsenen einzubeziehen. Wie sonst soll ein Kind Empathie lernen?“
Auch Oma Caroline rät dazu, mit den Enkelkindern zu reden, wenn es Oma zu anstrengend wird: „Wenn ich merke, mein Akku ist gerade sehr begrenzt, dann kommuniziere ich das und habe Seiten der Enkel volles Verständnis!
Das ist ja das Schöne: Wenn wir ehrlich sind, kommt eine ehrliche Reaktion!“
Enkelkinder brauchen ehrliche Kommunikation
Dass Reden Wunder wirken kann, bestätigt auch Oma Corinna: „Ich bewundere die Lütten inzwischen, wie gut sie akzeptieren, wenn Oma mal nicht mehr mitziehen kann. Dazu bedarf es der ehrlichen Kommunikation, zum Beispiel: `Ich würde gerne am Boden mit Dir spielen, aber das tut mir inzwischen weh. Am Tisch spiele ich gerne weiter, ok?!` Oder: `Es tut mir in den Ohren weh, wenn du so laut bist. Ich möchte gerne bei Dir im Raum bleiben und nicht woanders hingehen, bitte nicht schreien, danke!` Das hat bislang gut funktioniert!“
Oma Sigrun weist darauf hin, dass in vielen Familien Oma ja nicht die einzige Ansprechpartnerin ist: „Ich gebe dann mal an den Opa die Verantwortung!“, berichtet sie. Und solange Opa sich mit den Enkelkindern austobt, kann Oma neue Energie sammeln.
Oma Caroline ergänzt noch, dass man sich für die Enkelkinder nicht verstellen sollte: „Ich liebe meine drei Enkel genau auch deswegen, weil sie mich lieben, so wie ich bin! Und auch weil ich ihre Verbündete bin! Oma sein zu dürfen ist so ein Segen!“
Und diesen Worten können wir uns nur anschließen – auch wenn es hin und wieder ein bisschen anstrengend ist.
Alle Antworten unserer Leserinnen zu diesem Thema finden Sie bei diesem Facebook-Post.
Und wie anstrengend und gleichzeitig beglückend es sein kann, ein ganzes Wochenende auf die Enkelkinder aufzupassen, beschreibt Oma Corinna in diesem Erfahrungsbericht.
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