Hund trifft Enkelkind: Diese positiven Effekte gibt es!

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Wie Hunde die Entwicklung von Kindern positiv beeinflussen können

In Deutschland leben mehr als 10 Millionen Hunde. Viele davon sind in Familien zu Hause und haben somit engen Kontakt zu Kindern jeden Alters. Seit Jahren setzen sich daher Forscher damit auseinander, inwieweit ein Hund in die Entwicklung von Kindern eingreift.
Sie kamen auf unterschiedliche Ergebnisse und sind sich tatsächlich nicht so einig, wie man vermuten würde.

Welche Bereiche Hunde im Leben eines Kindes bereichern können, warum das so ist und welche Faktoren noch eine Rolle spielen, davon handelt dieser Gastartikel von bellos-reich.de.

Warum beeinflussen Hunde Kinder positiv?

Ein Hund ist viel mehr als nur ein Haustier, an dem Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen. Die Vierbeiner leben eng mit uns zusammen, sind bester Freund und Beschützer zugleich.

Nicht wenige von ihnen übernehmen zusätzlich wichtige Aufgaben im Alltag beeinträchtigter Menschen. Als Blinden- oder Servicehund erleichtern sie Tausenden Menschen in Deutschland jeden Tag das Leben. Wenn ein Hund das Leben eines erwachsenen Menschen bereichert, ist nur logisch, dass es ihm auch bei Kindern gelingt.

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Freunde fürs Leben: Ein Hund ist für Kinder viel mehr als nur ein Haustier

Dabei hilft eine Wechselwirkung: Hunde und Kinder ziehen einander magisch an. Die meisten Hunde reagieren äußerst positiv auf Kinder und spielen gern mit ihnen. Kinder auf der anderen Seite lieben Hunde, möchten sie streicheln, füttern und ihnen stundenlang den Ball im Garten werfen.

Das stärkt ihre Bindung zueinander, welche Voraussetzung für viele positive Auswirkungen, die Hunde auf Kinder haben können, ist.

Positive Auswirkungen, die Hunde auf Kinder haben

In der Vergangenheit gab es immer wieder Studien, die das Zusammenleben von Kindern und Hunden untersucht haben. Die meisten davon kamen zu dem Ergebnis, dass ein Hund im Haushalt diverse positive Wirkungen auf Kinder haben. Es geht bei körperlicher Gesundheit los und hört bei besseren Schulnoten auf.

Natürlich sollten Sie solche Studien immer mit Vorsicht betrachten. Größtenteils spielen bei den Ergebnissen viele Faktoren eine Rolle. Nicht immer sind sie ausschließlich auf das Zusammenleben von Kindern und Hunden zurückzuführen.

Besseres Immunsystem

Viele Kinder sind häufig krank. Vor allem von Erkältungen sind sie während der Kindergartenzeit geplagt. Mit den lästigen Viren werden sich Ihre Enkel wohl auch mit Hund herumschlagen müssen. Aber eine kanadische Studie (englische Quelle) ergab, dass Kinder aus Haushalten mit Hunden seltener an Asthma und Allergien leiden.

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Knuddeln mit dem vierbeinigen Familienmitglied: Gut für die Seele und fürs Immunsystem

Zusätzlich beeinflussen Hunde die Darmflora von Babys und Kleinkindern positiv. Diese entwickelt sich erst während des ersten Lebensjahres und ist zu Beginn sehr angreifbar. Hunde sorgen dafür, dass Ihre Enkel zu dieser Zeit vermehrt mit guten Bakterien in Kontakt kommen. Dadurch entwickelt sich die Darmflora besser.

Mehr Bewegung

Als Hundebesitzer müssen Sie mehrmals täglich spazieren gehen. Die meisten Hunde benötigen mindestens zwei Stunden Bewegung pro Tag. Das hält Sie mit fit. Begleiten Sie Ihre Enkel auf den Spaziergängen, können diese sich direkt austoben und frische Luft tanken.

Bewegung im Freien stärkt das Immunsystem und macht glücklich. Kinder jeden Alters profitieren davon. Zusätzlich beugt ausreichend Bewegung Übergewicht und einer Reihe damit verbundenen Krankheiten vor.

Sich gemeinsam zu bewegen, fällt leichter und macht mehr Spaß. Ihr Hund könnte sozusagen der Fitnesscoach Ihrer Enkel werden. Läuft ein Vierbeiner fröhlich vor, laufen die Enkel gleich viel fröhlicher hinterher.

Beruhigende Wirkung

Einen Hund zu streicheln, beruhigt. Das hängt mit dem dabei ausgeschütteten Hormon Oxytocin zusammen. Oxytocin ist auch als „Kuschelhormon“ bekannt. Der Mensch schüttet es aus, wenn er beispielsweise eine geliebte Person umarmt, beispielsweise den Partner oder eben das Enkelkind. Mittlerweile wissen wir, dass auch das Streicheln Ihres geliebten Vierbeiners eine Hormonausschüttung zur Folge hat.

Hunde streicheln, macht uns daher glücklich, reduziert Stress und beruhigt. Diese Wirkung ist sogar messbar. In einer Studie fanden Forscher heraus, dass die bloße Anwesenheit eines Hundes den Blutdruck von Kindern senken kann.

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Feuchter Kuss von der Hundeschnauze: Ein super Mittel gegen Stress.

Diese Wirkung erzielen die Vierbeiner auch bei Kindern mit ADS. Sie wirken wie ein Ruhepol, an dem sich Kinder auch orientieren, wenn sie sehr aufgedreht sind.

Bessere soziale Fähigkeiten

Hunde sind sehr ehrlich. Mögen sie jemanden oder etwas nicht, zeigen sie es ganz unverblümt. Kinder auf der anderen Seite, sind sehr genaue Beobachter. Sie lernen anhand des ehrlichen Verhaltens des Hundes, was dieser mag und was nicht. Das weckt ihre Empathie.

Gleichzeitig schult es ihr Auge für nonverbale Kommunikation. Kinder, die mit Hunden aufwachsen, können Streitigkeiten schon erkennen, während sie sich entwickeln. Sie können diesen besser aus dem Weg gehen und agieren häufiger als Vermittler. Insgesamt verfügen sie über größere emotionale Stabilität. Diese erlangen sie durch die bedingungslose Liebe, die sie durch Hunde erfahren.

Höhere Bindungsfähigkeit

Die bedingungslose Liebe, die Ihr Hund Ihnen und Ihren Enkeln entgegenbringt, hilft den Kindern auch bei ihrer Bindungsfähigkeit. Der Hund ist immer da, hört zu und spendet Trost. Das bloße Reden sorgt dafür, dass das Kind seine Sorgen loswerden kann.

Weil der Hund die Geheimnisse nicht weitererzählt, erfährt das Kind gleichzeitig wahre Treue. Dadurch öffnet es sich bei schwierigen Themen möglicherweise auch leichter gegenüber seinen Eltern oder Ihnen.

Höhere schulische Leistungsfähigkeit

Die Schweizer Psychologin Karin Hediger fand in einem Versuch heraus, dass Hunde die Leistungsfähigkeit erhöhen können. Dafür absolvierten 24 Kinder Gedächtnis- und Aufmerksamkeitstests. Einmal durften sie vorher eine Viertelstunde mit einem Roboterhund spielen. Das andere Mal verbrachten sie die Zeit mit einem echten Hund.

Die Ergebnisse zeigen, dass echte Hunde die Gedächtnisleistung und die Konzentration von Kindern steigern können. Sie stellen auch keine Ablenkung dar, wenn sie im Testraum anwesend sind.

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So macht Lernen Spaß: Hausaufgabenkontrolle auf vier Pfoten

Diese Ergebnisse sind wohl, zumindest teilweise, auf die beruhigende Wirkung, die Hunde auf Menschen haben, zurückzuführen. Ein ausgeglichenes Kind kann sich besser konzentrieren und erzielt damit bessere schulische Leistungen.

Vorbeugung vor psychischen Erkrankungen

Fast jede zweite Ehe wird in Deutschland geschieden. Die emotionale Belastung ist schon für Erwachsene enorm. Kinder leiden häufig noch viel stärker unter der Trennung ihrer Eltern. Hunde können ihnen durch diese schwere Phase helfen.

Der Hund stellt dabei eine beständige, konfliktfreie Beziehung für die Kinder dar. Zwar kann der Hund nicht vollständig verhindern, dass ein Kind unter der Trennung der Eltern leidet. Aber sie können zumindest vermeiden, dass die Belastung zu einem ernsten psychischen Problem heranwächst (Quelle).

Was, wenn ein Hund absolut nicht infrage kommt?

Sich einen Hund anzuschaffen, sollte immer gut durchdacht sein.

  • Wer kümmert sich um den Hund, wenn Sie krank werden?
  • Können Sie den Hund körperlich und geistig auslasten?
  • Haben Sie die finanziellen Mittel, einen Hund zu versorgen (Tierarztkosten können bei Operationen schnell in den vierstelligen Bereich steigen)?
  • Haben Sie Lust und die Kraft, einen Hund zu erziehen?
  • Passt ein Hund mit all seinem Zubehör in Ihr Zuhause?

Sie sehen, sich einen Hund nur anzuschaffen, weil er Ihre Enkel positiv beeinflussen könnte, ist keine gute Idee.

Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie Sie und ihr Enkelkind die tierischen Vorteile dennoch genießen können. Gibt es Nachbarn in der Umgebung, die einen Hund haben? Oder ist ein Tierheim in der Nähe?

Fragen Sie, ob sie mit ihrem Enkel etwas Zeit mit dem Hund verbringen dürfen. Vielleicht mal gemeinsam Gassi gehen oder Apportierspiele. Das ist eine gute Möglichkeit in das Hundeleben erstmal „hinein zu schnuppern“.

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Ein glückliches Team: Oma, Opa, Hund und Enkelkinder

Alternativ können Sie überlegen ob ein anderes, kleineres Haustier in Frage kommt. Meerschweinchen oder Hamster sind weniger pflege- und zeitintensiv. Dennoch kann ihr Enkel Verantwortung mit den Kleintieren lernen. Zum Beispiel können Sie es zur Aufgaben machen, dass ihr Enkel immer für die Fütterung der Tiere zuständig ist, wenn er/sie zu Besuch kommt.

Fazit

Hunde können Kinder auf vielfältige Weise positiv beeinflussen. Diverse Studien zeigen, dass Hunde die körperliche und geistige Entwicklung unterstützen und sogar psychischen Erkrankungen vorbeugen können.

Auch das Verantwortungsbewusstsein beim Kind wird durch einen Hund (oder ein anderes Haustier) gestärkt.

Dennoch sollte dies nicht der einzige Grund sein, einen Hund zu adoptieren.

Mit dem Tier kommen ein lebenslange Verantwortung, Kosten und Zeitaufwand in ihr Leben.


Dieser Artikel ist ein Gastbeitrag von bellos-reich.de.


Fotos:
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