Programmieren lernen mit Minecraft: Erfahrungsbericht Ferienkurs „Learnist“

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Minecraft ist das mit Abstand meistverkaufte Computerspiele weltweit. Der sogenannte „Kreativ-Modus“ des Spiels wird von Expertinnen und Experten als pädagogisch wertvoll eingestuft, da das freie Bauen mit den kleinen Klötzen Kindern dabei helfen kann, das Entwickeln von Lösungsstrategien zu lernen, aber auch Übung in Organisation und Planung bietet. Und Minecraft kann noch mehr: Verschiedene Unternehmen bieten mittlerweile Kurse für Kids an, in denen mit Hilfe von Minecraft die Grundlagen von Programmiersprachen (und damit eine der wichtigsten digitalen Kompetenzen überhaupt) vermittelt werden. Wir haben das Sommerferienangebot des Anbieters Learnist getestet: ein fünftägiger Intensivkurs mit täglich vier Stunden Online-Programmierunterricht.


Zwölf Wochen Schulferien hat jedes Kalenderjahr. Für viele Eltern bedeutet das einen kaum schaffbaren Spagat zwischen Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuung: Wie soll man in dieser langen Zeit den Nachwuchs sinnvoll – und gleichzeitig spaßig! – beschäftigen?

Die Enkelkind.de-Redaktion hat in diesem Jahr etwas Neues ausprobiert: Einen Online-Ferienkurs zum Thema „Programmieren mit Minecraft“. Anbieter „Learnist“ veranstaltet in fast allen Ferienwochen durchs ganze Jahr diese Kurse für Kinder von 8 bis 13 Jahren. Die Idee: Durch einen fünftätigen Intensivkurs sollen die Schülerinnen und Schüler nicht nur sinnvoll während der Ferienzeiten beschäftigt werden, sondern auch die Grundlagen des Programmierens erlernen.

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Programmieren lernen mit bunten Blöcken: Die Programmiersprache „MakeCode“ ist besonderes einsteigerfreundlich.

Das geschieht in diesem Kurs mithilfe der Blocksprache „MakeCode“, die für Anfänger besonders gut geeignet ist: Verschiedenfarbige Blöcke repräsentieren verschiedene Programmierkonstrukte wie Schleifen (also Wiederholungen), Bedingungen und Variablen, und vermitteln so das Programmieren auf visuelle, intuitive Weise.

Digital, aber nicht unpersönlich

Der Unterricht findet dabei in Gruppen statt, die so klein gehalten werden, dass eine individuelle Betreuung und Rückfragen jederzeit möglich sind. Je nach Nachfrage treffen sich so 6 bis 10 Kinder in einem Kurs – und der beginnt zunächst mit einer kleinen Kennenlernrunde. Denn in dem Ferienkurs geht es nicht nur darum, stumm auf den Bildschirm zu schauen. Vielmehr soll eine Atmosphäre geschaffen werden, in der die teilnehmenden Kinder sich auch trauen, Fragen zu stellen und eigene Ideen zu präsentieren.

Unser Redaktionskind Tom ist zehn Jahre alt, als er den Sommerferienkurs von Learnist ausprobiert. In einer Woche im August ist er nun täglich von 10 bis 14 Uhr (inkl. 30 min Pause) für den Einsteigerkurs „Programmieren mit Minecraft“ angemeldet. Seine Gruppe besteht aus 9 Jungen und Mädchen, sein Tutor Mike bringt zusätzlich sein Haustier als Ehrengast mit: Ein echtes Kaninchen sitzt während des Kurses auf Mikes Schoß. Die Kinder sind sofort hin und weg von dem süßen Nager, die Stimmung ist schnell aufgelockert.

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Gute Stimmung: Dadurch, dass sich jeden Tag dieselben Kinder im Kurs treffen, entsteht auch online eine Art „Klassengemeinschaft“.

Im Videochat können der Tutor und die Kinder sich austauschen, parallel können die Nachwuchsprogrammierer auf einer Präsentationsfläche beobachten, welche Schritte ihr Kursleiter mit Hilfe der Blockprogrammiersprache Step-by-Step vornimmt, damit auf dem Bildschirm genau das geschieht, was das Ziel ist – und es in Echtzeit zu Hause selbst ausprobieren.

Lektionen, die Spaß bereiten

Das „Ziel“ ist in jeder Kurseinheit ein Neues, insgesamt aber natürlich dasselbe: Tolle Bauwerke in Minecraft erschaffen! Wer eine Programmiersprache beherrscht, muss die nicht mehr mühsam Block für Block einzeln errichten, sondern kann dem Programm Befehle erteilen, die dann per Klick ausgeführt werden.

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„Erschaffe eine einfache Möglichkeit, zwischen beiden Städten hin und her zu reisen, indem du Schienen für Loren durch den Tunnel verlegst“, lautet die Mission dieser Lektion. Mit den richtigen Befehlen wird dieser Bauauftrag ganz leicht.

Dabei geht es immer wieder um Bauprojekte, die den Kindern rein inhaltlich schon große Freude bereiteten: In dem Ferienkurs errichtet Tom unter anderem ein Panda-Schutzgebiet und eine Schildkröten-Brutstätte mithilfe der Programmiersprache MakeCode. Die Erzählungen darüber beim familiären Abendessen faszinieren vor allem seine kleine Schwester so sehr, dass diese prompt entscheidet, nun auch das Programmieren lernen zu wollen. Uns Eltern freut das sehr – schließlich gibt es kaum einen besseren Weg, digitale Kompetenzen zu erlernen, als auf derart spielerische und gleichzeitig professionell angeleitete Art und Weise.

Unser Fazit

Tom hat durch einen anderen Programmierkurs bereits Erfahrungen mit einem wöchentlichen Online-Unterricht gesammelt. Die intensive Dauer von vier Stunden täglich war aber neu für ihn – und sowohl er selbst als auch wir Eltern waren gespannt, ob dieser „Crash-Kurs“ über 5 ganze Tage nicht zu anstrengend für ihn werden würde. Doch das Gegenteil war der Fall: „Die Länge war genau richtig!“, erklärt er uns nach Abschluss des Kurses, „Ich habe nie gedacht, ‚oh, das dauert aber lang‘, die Zeit verging jeden Tag voll schnell.“ Auf der anderen Seite räumt er ein: „Nach dem Kurs hatte ich dann aber auch wieder Lust auf was anderes als Minecraft.“

Für mich als Mutter waren die vier Stunden täglich eine willkommene Hilfe, um im Homeoffice effizient arbeiten zu können, während Tom sinnvoll beschäftigt war. An den ersten beiden Tagen bin ich vorsichtshalber noch die ganze Zeit zu Hause geblieben, falls es Probleme mit der Technik gegeben hätte. Doch ab dem dritten Tag habe ich Tom während der Kurszeit mit gutem Gewissen auch allein zu Hause gelassen, wenn ich zu Terminen musste. Der Kurs ersetzt natürlich keine Betreuung – aber er ist eine so intensive Beschäftigung, dass das problemlos möglich war.


Unser Tipp für die Kursvorbereitung:

Wir haben schnell gemerkt: Es lohnt sich, ein technisches „Set up“ vorzubereiten, bei dem das Kind zwei Bildschirme zur Verfügung hat: Für die Teilnahme am Kurs wird die Minecraft-Education-Version benötigt (die man kostenlos herunterladen kann), und um hier alles gut im Überblick zu behalten, sollte diesem Programm ein eigener Bildschirm gewidmet werden. Dann kann der Videochat mit den anderen Kursteilnehmenden und der Präsentation des Tutors auf einem zweiten Bildschirm platziert werden, und Ihr Enkelkind behält immer alles gut im Blick.


Ein solcher Ferien-Intensivkurs könnte für Ihr Enkelkind in den bevorstehenden Herbstferien oder zu einem anderen Zeitpunkt genau das richtige sein (und die Eltern in dieser Zeit entlasten)? Auf der Website von Learnist können Sie sich kostenfrei in den Newsletter-Verteiler eintragen lassen, um über alle Ferienkursangebote rechtzeitig informiert zu werden.

Alternativ beantwortet Joel Thiessen von Learnist Ihre Fragen auch persönlich, per Email (joel@learnist.de) oder unter der Telefonnummer 030 30015367.

Übrigens: Learnist bietet neben den Ferienkursen auch fortlaufende Kurse an, die 1x wöchentlich über 90 Minuten stattfinden. Als Aufbaukurse für Kinder, die bereits Erfahrungen mit MakeCode gesammelt haben, gibt es zudem Python-Kurse im Angebot des Anbieters.


Fotos: Roman Samborskyi/shutterstock.com, Prostock-studio/shutterstock.com, Learnist
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