Buchvorstellung: Brummps – Sie nannten ihn Ameise

Jonny Ameise hat Brummps, eine ansteckende Krankheit, die den Körper zum Brummen bringt. Und eigentlich ist er auch gar keine Ameise. Aber das wissen er, seine Freundin Butz und das ganze Ameise-Schwestern-Volk nicht. Wenn Sie wissen wollen, wie Jonny mit seiner Krankheit dann aber zum echten Helden wird, lesen Sie dieses Buch.

Dieses Buch ist ein wundervolles Erlebnis für Groß und Klein. Man begleitet Jonny A., den alle (inklusiver er selbst) für eine zu dicke und zu schwache Ameise halten. Er ist überall im Weg. Für den Ameisen-Hügel ist er zu dick und beim Bauen oder Kinder versorgen taugt er auch nicht so richtig. Cheffe und die Bossis ärgern ihn ständig. Einmal geben sie ihm verdorbenen Läusesaft zu trinken, sodass er davon die ganze Nacht so laut singt, dass ihn die Zitronenfalterin von nebenan verkloppen will – obwohl Zitronenfalterinnen doch eigentlich sehr friedliebend sind. Ein anderes Mal knoten sie ihm im Schlaf die Antennen zusammen, sodass er nicht mehr geradeaus laufen kann. Jonny hat es nicht leicht in der Ameisenfamilie.

Zum Glück hat er Butz, seine Freundin. Sie steht ihm immer bei, denn auch sie gehört nicht so richtig dazu. Statt nach Ameisen-Art zu arbeiten und fleißig zu sein, liebt sie es viel mehr zu faulenzen und es sich gutgehen zu lassen.

Niemand weiß, dass Jonny eigentlich ein Mistkäfer ist. Denn als er eines Tages als Baby aus dem Schnabel einer Amsel fällt, nimmt ihn Queen, Mama die Ameisen-Königin, hilfsbereit in das Schwestern-Volk mit Worten „Sie ist eine von uns“ auf. Und ab dem Zeitpunkt ist Jonny eine Ameise. Denn Königinnen sind unfehlbar.

Als Jonny eines Tages mitten in der Nacht im sogenannten Waaf (der Zeitpunkt zwischen wach sein und schlafen) seltsam zu brummen anfängt, wird sein Leben total auf den Kopf gestellt. Und ein wildes Abenteuer beginnt – zu welchem ihn selbstverständlich seine beste Freundin begleitet.

Und so wird Jonny noch zum richtigen Helden in dieser Geschichte der sein wahres Ich und seine Bestimmung findet. 

Kichern und Schmunzeln muss ich viele Male, als ich das Buch zum ersten Mal lese. Ich verschlinge es regelrecht, bevor ich es überhaupt meinen Kindern vorlese. Es enthält viel (Wort)Witz, niedliche Anekdoten und eine wirklich liebevolle Sprache. Man muss die beiden Helden der Geschichte einfach lieben. Zusammen mit den traumhaften Illustrationen ist jede Seite ein Genuss.

Ich empfehle dieses Buch, welches meine Söhne geschenkt bekommen haben (vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die Schenkerin) absolut und unbedingt.

Zum Abschluss hier ein kleiner Auszug aus einer meiner wunderbaren Lieblingsstellen im Buch:

„…Kennst du das, wenn du nachts aufwachst und kurz nicht weißt, wo du bist? Dass fühlt sich hart und kalt an, wie ein kleiner Eiszapfen in dir drin. Aber dann erinnerst du dich, dass deine Eltern nebenan schlafen, und du gehst einfach rüber und kletterst über ihre Beine und unter ihre Decke. Da ist es auf eine spezielle Art so genau richtig warm, weil da die Körper sind, die schon immer da waren und die so ruhig atmen, dass der Eiszapfen schon längst geschmolzen ist. Du weißt, hier kann dir nichts passieren. Dass es ein kleines bisschen nach Mamapups riecht, ist gerade genau das richtige. Du bist sicher, und ihr seid zusammen. Ich nenne das: das Maximale-Zuhause-Gefühl…“.

Geschrieben wurde das Buch von Dita Zipfel. Sie schreibt Kinderbücher, Theaterstücke und Drehbücher. Ihr in 2019 erschienenes Buch „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“ wurde unter anderem mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.

Die Illustrationen stammen von Bea Davies. Sie ist als freie Illustratorin und Comiczeichnerin tätig und zeichnet für Zeitschriften und Buchverlage. Sie wurde 2016 mit dem Förderpreis der Comic Invasion Berlin ausgezeichnet. 

Erschienen ist das Buch im Hanser Verlag. Sie können es entweder hier für 15 Euro kaufen* oder in vielen gut sortierten Buchläden. Empfohlen wird es ab ca. 6 Jahren.

Viel Spaß beim Lesen!


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