So war mein erstes Wiedersehen mit den Enkelkindern

Endlich Wiedersehen mit Oma
Das tut SO gut: Endlich wieder Oma umarmen! Foto: shutterstock.com/Olesia Bilkei

Die Corona-Krise hat mir noch bewusster gemacht, wie dankbar und glücklich ich als Oma sein darf“, sagt Dreifach-Oma-Corinna. Ein Vierteljahr lang konnte sie ihre Enkel nicht sehen. Hier berichtet sie von ihrem ersten Wiedersehen mit zwei ihrer drei Enkelkinder.


Selbst beim Schreiben in diesem Moment wird mir ganz warm ums Herz.


ENDLICH war es soweit. Es waren durch das bösartige Corona-Virus drei lange Monate und ein Tag vergangen, ehe ich nun die Enkel endlich wiedergesehen habe.

Wir waren wirklich alle brav und tapfer, da mein Mann und ich zur Risikogruppe zählen. Den Enkeln (6 und 3 Jahre) wurde die Abstinenz sehr gut erklärt. Dank Skype und viel Post haben wir den Austausch virtuell und analog so optimal wir möglich gestaltet. Besonders gerührt war ich, als Post mit auf Geschenkpapier selbstgemalten, lebensgroßen Kindern kam (deutlich waren Tom und Mina zu erkennen): „Damit Oma uns umarmen kann“. Ich habe die Papier-Enkel innigst geknuddelt und meine Tränchen liefen. Ein Monat später kam ein weiches Knuddelkissen mit einem Bild der beiden darauf gedruckt bei uns an. Ich liebe und genieße es, es liegt in unserem Bett. Und hat die Vorfreude noch erhöht. Unsere Tochter weiß eben, worüber ich mich besonders freue. 

Knuddel-Vorlagen aus Papier: Tom und Mina haben Bilder von sich selbst in Lebensgröße gemalt und an ihre Oma und ihren Opa geschickt.

Es fiel ihr sicher auch schwer nicht zu sagen: „Bitte komm!“. Sie macht einen so großartigen Job in dieser Zeit im Homeoffice mit den Kindern zu Hause. Ich würde sie so gerne öfter unterstützen. Uns beiden war von Anfang an klar, dass bei einem Wiedersehen die Abstandregel nicht wirklich lange funktioniert. Nicht wegen der Dreijährigen, sondern wegen der emotionalen Omi.


Die Vorfreude war so ungemein groß, kaum zu beschreiben.


Also haben wir wirklich sehr lange gewartet, bis die Neuinfektionsquote deutlich runtergegangen ist, der Umgang erlaubt war und alle ein gutes Gefühl hatten. Eine Garantie gibt es in Bezug auf Corona vermutlich auch bis ins nächste Jahr nicht.

So war nun also der große Tag gekommen, das Auto wurde bepackt, als ginge es eine Woche in den Urlaub, statt nur einen Tag zu den Enkeln. Die Vorfreude war so ungemein groß, kaum zu beschreiben. Die gute Laune war schon Tage vorher hoch. Damit mir die 110 km Anfahrt nicht unendlich vorkommen, hörte ich ein Hörspiel. Das Kribbeln wurde nämlich immer größer und den Blutdruck gilt es im Griff zu behalten. Das Glück war mir hold: Es gab in Hamburg direkt einen Parkplatz vor der Wohnung. Ein gutes Zeichen. Nicht mehr lange und ich sehe sie endlich live wieder!


Beim Aussteigen höre ich schon die Stimmen aus dem Kinderzimmer und mein Herz hüpft vor Freude.


Ursprünglich hatten wir angedacht, dass die Lütten raus kommen und wir mit Masken bis zum Tierpark fahren und dort draußen sind. Der Dauerregen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Beim Aussteigen höre ich schon die Stimmen der Lütten über den Balkon aus dem Kinderzimmer und mein Herz hüpft vor Freude. So schnell bin ich trotz Taschen die Treppen noch nie hochgekommen. Faszinierend, selbst beim Schreiben in diesem Moment wird mir ganz warm ums Herz. Es ist einfach so schön, Enkel genießen zu dürfen.

Da stand ich nun oben am Ende der Treppe und nach innigem Blick zur Tochter haben wir beide uns erst einmal ganz fest umarmt. Mit den Kindern geht es dann ganz selbstverständlich zum Spielen ins Kinderzimmer und es war einfach nur herrlich. Die neun gemeinsamen Stunden waren ruck zuck vergangen. Am Anfang wurde auch noch Abstand gehalten und schon bald saß Mina auf meinem Schoß und auch ich habe jede Scheu verloren. Tom hat mit mir „gebalgt“, eine charmante Art der Nähe für einen coolen Sechsjährigen. Und wir haben an diesem Nachmittag dann alle jede Umarmung bewusst genossen. Beim Spaziergang in einer Regenpause wurden meine Hände so fest gehalten, wie es früher nicht der Fall war. Der Redeschwall brach nie ab. Ich kann nur ahnen, wie sehr auch die Kinderseelen im letzten Vierteljahr beansprucht wurden. Es wurde gleich gefragt, wann sie uns wieder besuchen dürfen und wann wir wieder gemeinsam in den Urlaub fahren. Es wurde eindeutig auch für die Lütten Zeit, dass wir uns wiedersahen. Das tut so gut! Und wir freuen uns schon sehr darauf, wenn unser Haus durch ihren Besuch wieder besonders „lebendig“ wird. Nächste Woche bin ich erst einmal wieder vor Ort und ich habe schon bei dem Gedanken daran ein Lächeln im Gesicht.

Die Corona-Krise hat die wahren Werte und den Familiengeist noch gestärkt. Und mir auch noch bewusster gemacht, wie dankbar und glücklich ich als Oma sein darf.

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