Hat Ihr Enkelkind gerade sein erstes Smartphone bekommen? Dann haben Sie beim Kauf sicher auf viele Dinge geachtet. Doch damit ist es nicht getan. Denn schon warten die nächsten Herausforderungen auf Eltern und Großeltern.
Es ist wichtig, den Kindern oder Enkelkindern die Chancen und Risiken der digitalen Welt aufzuzeigen. Das geht aber nur, wenn man selbst den Umgang mit diesen Medien einigermaßen beherrscht und die wichtigsten Einstellungen kennt. Dafür muss man zum Glück kein Technik-Profi sein. Der gegenseitige Austausch bietet beiden Seiten die Chance, voneinander zu lernen.
Doch wie können Großeltern ihre Enkelkinder sicher durch die digitale Welt begleiten? Und was sollten sie beim Austausch mit WhatsApp & Co beachten? Wir haben die wichtigsten Tipps & Tricks für sicheres Messaging für Sie gesammelt.
Tipps & Tricks für sicheres Messaging
Punkt 1: Datenschutz-Einstellungen überprüfen
Stellen Sie sicher, dass die Datenschutz-Einstellungen in WhatsApp und anderen Messenger-Apps korrekt eingestellt sind. Das bedeutet, dass nur Kontakte die Profilbilder, Statusmeldungen und Angaben, wann man zuletzt online war, sehen können. Zeigen Sie Ihrem Enkelkind, wie es diese Einstellungen vornehmen kann.
Anleitung für WhatsApp:
- Öffnen Sie WhatsApp und gehen Sie zu den Einstellungen.
- Wählen Sie „Account“ und dann „Datenschutz“.
- Hier können Sie festlegen, wer Ihr Profilbild, Ihre Statusmeldungen und Ihre „Zuletzt online“-Zeit sehen kann. Wählen Sie „Meine Kontakte“ oder „Niemand“ für maximale Privatsphäre.
Punkt 2: Vorsicht bei unbekannten Kontakten
Besprechen Sie mit Ihrem Enkelkind, wie es mit unbekannten Nachrichten umgehen soll. Erklären Sie, dass es keine Nachrichten von unbekannten Kontakten öffnen oder darauf antworten sollte, da diese schädliche Links oder gefährliche Inhalte enthalten könnten.
Tipps zur Umsetzung:
- Erklären Sie Ihrem Enkelkind, wie es Nachrichten von unbekannten Kontakten erkennen und diese blockieren kann.
- In WhatsApp: Öffnen Sie die Nachricht, tippen Sie auf den Kontakt und wählen Sie „Kontakt melden“ oder „Blockieren“.
3. Punkt: Keine persönlichen Daten teilen
Erklären Sie, warum es wichtig ist, keine persönlichen Informationen wie Adresse, Telefonnummer oder Schule in Nachrichten zu teilen. Erinnern Sie Ihr Enkelkind daran, dass einmal geteilte Informationen nicht mehr zurückgenommen werden können.
Aber auch für Sie als Großeltern gilt: Antworten Sie nicht auf Nachrichten von unbekannten Kontakten und öffnen Sie keine verdächtigen Links. Diese könnten schädliche Inhalte enthalten oder versuchen, Ihre persönlichen Daten zu stehlen. Seien Sie besonders vorsichtig bei Nachrichten, die dringend klingen oder um Geld bitten – dies könnten Betrugsversuche wie der Enkeltrick sein.
Punkt 4: Phishing-Nachrichten erkennen
Lernen Sie, sogenannte Phishing-Nachrichten zu erkennen und geben Sie dieses Wissen an Ihr Enkelkind weiter. Diese Nachrichten sehen oft aus, als kämen sie von vertrauenswürdigen Quellen, zielen aber darauf ab, Ihre persönlichen Daten zu stehlen. Klicken Sie niemals auf verdächtige Links und geben Sie keine sensiblen Informationen preis!
Erkennungsmerkmale und Vorgehensweise:
- Phishing-Nachrichten enthalten oft Rechtschreibfehler oder unübliche Formulierungen.
- Überprüfen Sie die E-Mail-Adresse oder Telefonnummer des Absenders auf Unstimmigkeiten.
- Klicken Sie niemals auf verdächtige Links und geben Sie keine sensiblen Informationen preis.
- Wenn Sie unsicher sind, kontaktieren Sie die angeblich vertrauenswürdige Quelle direkt über deren offizielle Webseite oder rufen Sie die jeweilige Person direkt an.
- Melden Sie verdächtige Nachrichten an die Plattform oder an eine Verbraucherschutzorganisation.
Wenn Sie zum Beispiel Nachrichten mit Angeboten oder Gewinnen erhalten, die zu gut sind, um wahr zu sein, seien Sie misstrauisch. Solche Nachrichten sind oft Betrugsversuche, die darauf abzielen, Sie zur Preisgabe persönlicher Informationen oder zu Zahlungen zu verleiten.
Punkt 5: Cybermobbing verstehen und melden
Wenn Sie belästigende oder unangemessene Nachrichten erhalten, blockieren Sie den Absender und melden Sie den Vorfall an die Plattform. Sprechen Sie mit Ihrem Enkelkind darüber, wie sie ähnliche Probleme angehen können und wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu unterstützen.
Für betroffene Kinder und Jugendliche:
- Beweise sichern: Betroffene Kinder sollten alle Nachrichten, E-Mails oder Beiträge speichern, die als Beweismittel dienen können. Dabei helfen Screenshots und das konkrete Datum mit Uhrzeit.
- In WhatsApp können Betroffene die Täter melden, indem sie die Nachricht öffnen, auf den Kontakt tippen und „Melden“ wählen.
- In sozialen Netzwerken sollten im Fall von Cybermobbing die Blockier- oder Meldefunktion der Plattform genutzt werden.
Für die Großeltern:
- Ermutigen Sie Ihre Enkelkinder, sich bei Problemen vertrauensvoll an Sie oder andere Erwachsene zu wenden.
- Ermutigen Sie Ihre Enkelkinder ebenso, nicht auf beleidigende Nachrichten oder Kommentare zu reagieren. Eine Antwort kann die Situation oft verschlimmern.
Fazit
Großeltern können eine wichtige Rolle dabei spielen, ihre Enkelkinder sicher durch die digitale Welt zu begleiten. Durch gemeinsame Aktivitäten, gezielte Gespräche über Sicherheit und einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien können sie ihren Enkelkindern wertvolle Unterstützung bieten. So wird die Digitalisierung zu einer Chance für beide Generationen, voneinander zu lernen und gemeinsam die Herausforderungen der digitalen Welt zu meistern.
Autor: Helvetic Care AG.
Helvetic Care versteht sich als Bewegung für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Auf der digitalen Plattform helveticcare.ch wollen wir Menschen zu Themen rund ums Älterwerden informieren, diese untereinander vernetzen und ihnen konkrete Angebote und Beratung vermitteln.
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