Es ist nicht immer leicht etwas zu finden, das sowohl Erwachsene als auch Babys begeistert. Auf Veranstaltungen sind meist entweder Babys und Kinder nicht erwünscht oder Baby-Veranstaltungen sind für Erwachsene eher langweilig. Genau das wollen die Veranstalter von „Babykonzert – Klassik auf der Krabbeldecke“ ändern. Hier sollen die Kleinen aber auch die Großen auf ihre Kosten kommen und gemeinsam einen schönen Vormittag erleben. Das Konzept verspricht „Klassische Live-Musik fördert und beruhigt Babies … endlich mal wieder gemeinsam ausgehen und Kultur genießen … Die Babys dürfen natürlich laut und lebhaft sein – das gehört zum Spaß dazu!“. Unsere Redakteurin Eva wurde mit ihrem Sohn Lucas (12 Monate) auf eines dieser Konzerte eingeladen und berichtet über ihre Eindrücke.
Gleich am Eingang werden wir freundlich begrüßt. Jeder Besucher wird mit einem fröhlichen Lächeln hereingebeten. Im Eingangsbereich merkt man: Hier ist alles auf Babys eingerichtet und nichts ist dem Zufall überlassen. In einem großzügigen Bereich werden Garderobe, Kinderwagen-Stellplätze und Wickel-Möglichkeiten angeboten. Selbst Windeln liegen in verschiedenen Größen bereit. Immer mehr Kinderwagen werden hereingeschoben.
Chaos vorprogrammiert?
Als die Einladung hereinflatterte, war ich zugegebenermaßen erst etwas skeptisch. So viele Babies bzw. Familien in einem Raum. Ob da nicht ein Chaos vorprogrammiert ist? Aber nein. Dank des wirklich ausreichenden Platzes klappt schon das Ausziehen der Kinder – im Winter bekanntlich durch mehrere Kleider-Schichten besonders anstrengend – wunderbar und alles läuft total ohne Chaos ab. Im großen Konzert-Raum haben es sich schon einige Eltern, Verwandte und Freunde mit den Kindern von 0 bis 2 Jahren gemütlich gemacht. Und gemütlich trifft es wortwörtlich. Denn bei diesem Konzert gibt es keine Stühle, auf denen man lange ausharren und still sitzen muss. Hier macht man es sich und dem Baby auf der selbst mitgebrachten Decke bequem. Fast alle haben Snacks, Getränke und Co dabei. Und auch für die Erwachsenen gibt es an der hauseigenen Bar Kaffee und Kaltgetränke zu kaufen.
So gemütlich habe ich es tatsächlich noch nie in einem Konzert gehabt.
Und Lucas scheint es ebenso zu gefallen. Er schaut sich fasziniert nach allen gleichaltrigen Kindern um. Als kleiner Bruder ist er es gewohnt, eher bei Aktivitäten für den Großen „mitgeschleppt“ zu werden. Ich glaube, er genießt es, dass es sich einmal nur um ihn dreht. Aber auch Geschwisterkinder sind bei den Konzerten gern gesehen. Von neugeborenen Babys bis hin zu Kindern, die krabbelnd aber auch schon laufend die Halle erkunden, ist alles dabei. Und wie schon beim Ausziehen läuft alles erstaunlich harmonisch ab. Für das Konzert wurde extra die Halle um einen Raum erweitert, um genügend Platz für jeden zu haben. So haben auch die Besucher in den hinteren Reihen einen guten Blick auf den mit Klebeband abgesperrten „Sicherheitsbereich“ für das angekündigte Streich-Quartett. Eine Vorstellung auf Augenhöhe also, mittendrin statt nur dabei. Eine kurze Rede der Veranstalterin startet das Konzert. Sie unterstreicht noch einmal ausdrücklich, dass den Kindern hier alles erlaubt sei. Sie sollen es genießen.
Hier stört es nicht, wenn es auch einmal etwas lauter wird.
Nur die Erwachsenen sollen so ruhig wie möglich sein. Und für alle eventuell schlafenden Konzertbesucher wird zwischen den Stücken auf einen Applaus verzichtet. Stattdessen sollen wir mit erhobenen Händen wedeln oder winken, wie das auch bei Gehörlosen üblich ist. Erst einmal ungewohnt aber eine tolle Idee. Und schon geht es los. Die Streicher starten mit dem „Präludium aus dem Te Deum“ und wunderbarerweise ist der Raum komplett still. Alle Babies lauschen mit offenen Mündern und großen Augen staunend der Musik. Und das bleibt fast bis zum Schluss des Konzertes so. (Später sagt mir der Veranstalter, dies wäre nicht immer so. Denn Kinder sind in ihrer Stimmung unterschiedlich. So kann es eben auch einmal etwas lauter werden.) Ich finde mich also inmitten krabbelnder kleiner Zwerge, die fasziniert der Musik lauschen, hier und da aber auch einmal gerne die Tasche oder Trinkflasche des Nachbarn erkunden. Da wir alle Eltern sind, stört das überhaupt nicht. Und andersherum ist es auch nicht unangenehm, wenn das eigene Kind mal kurz einen lauten Schrei abgibt. Lucas bleibt ganz gespannt und ruhig auf meinem Schoß sitzen.
So kann auch ich die Musik voll und ganz genießen.
Nach einer Mischung aus unterschiedlichen Stücken von Mozart oder Bach bis hin zu „All you need is Love“ der Beatles oder einem Song aus dem Disney-Film „Pocahontas“ ist nach 45 Minuten das Konzert mit sogar zwei Zugaben beendet. Und auch hier wurde meine anfängliche Skepsis, ob mein Sohn diese doch recht lange Zeit „aushalten“ würde, komplett über Bord geworfen. Die Zeit erschien mir genau richtig und keines der Babys schien überfordert oder total unruhig zu sein. Ganz langsam lösen sich die Gruppen auf und genauso ruhig und ohne Chaos wie am Anfang werden nun auch die Kinder wieder angezogen. Mit einem kleinen Goodie-Bag, welches Infomaterial und unter anderem einen Katalog für Familien-Reisen beinhaltet, werden wir auch wieder mit einem freundlichen Lächeln verabschiedet. Ein wirklich gelungener Sonntag-Vormittag für Kind aber auch Mama.
Mein Fazit:
Ich bin begeistert davon, dass diese Veranstaltung nicht nur komplett Baby-geeignet ist, sondern wirklich auf Babys ausgerichtet. Die Babies genießen die Zeit, dürfen krabbeln, plappern, gucken, hören und genießen. Aber auch die Erwachsenen kommen auf ihre Kosten. Denn Live-Musik ist doch so viel schöner als nur aus den heimischen Lautsprechern. Man merkt: Das Konzept ist gut durchdacht und auf die Bedürfnisse von Familien mit Kleinkindern ausgerichtet. Da wird der Sonntag-Vormittag-Ausflug zu einem angenehm ruhigen Erlebnis für Groß und Klein.
Und wäre so ein Ausflug nicht gerade auch für Großeltern eine schöne Idee? Nehmen Sie doch ihre Enkel zu einem der nächsten Konzerte mit oder verschenken Sie Tickets an Kinder und Enkelkinder. Das nächste Babykonzert in Ihrer Nähe findet wieder im März 2019 statt.
Die Babykonzerte finden in den Städten Berlin, Frankfurt, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg und Stuttgart statt. Eintrittskarten erhalten Sie auf www.babykonzert.de für 17 Euro pro Erwachsener (Babys nehmen kostenlos teil). Gutscheine ohne Terminbindung sind dort ebenfalls erhältlich. Auf der Seite erhalten Sie auch Infos zu den nächsten Terminen oder besuchen Sie die Facebook-Seite von Babykonzert.
Und für die etwas größeren Enkel von 2-6 Jahren gibt es die Minikonzerte, welche Sie auf www.minikonzert.de buchen können.
Unser Gewinnspiel:
Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, versuchen Sie doch auch gerne Ihr Glück bei unserem Gewinnspiel. Hier verlosen wir drei Doppelkarten für das Babykonzert in Hamburg am 16. Juni 2019 im Kulturpalast Hamburg in Billstedt.
Um am Gewinnspiel teilzunehmen, senden Sie eine Email mit dem Betreff „Babykonzert“, Ihrem Namen und Ihrer Anschrift an gewinnspiele@enkelkind.de oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
Alle Nachrichten, die uns bis zum 15. Februar erreichen, landen im Lostopf. Unter allen Teilnehmern werden die drei Gewinner/innen gezogen und schriftlich benachrichtigt.
Ein großer Dank deshalb an die Veranstalter von Babykonzert für die Einladung und die freundliche Spende der Tickets zur Verlosung.
Hinweis der Redaktion: Dieses Gewinnspiel ist abgelaufen.